Wenn alles anders kommt!

Eigentlich müssten wir zur jetzigen Zeit Ende Mai schon mitten im ersten Teil unserer Südamerika-Saison sein. Aber weit gefehlt. Corona und seine Auswirkungen haben unsere Pläne mächtig durcheinander gewirbelt. Der finale Ausgang des Ganzen ist noch ungewiss und gerade dieses “nicht Wissen wie’s weitergeht” macht uns immer wieder zu schaffen. Seit gut 3 Wochen haben wir uns in die Niederlande zu unserem Schiff verdünnisiert und erhalten als einzig positiven Effekt der Viruskrise Arbeitszeit geschenkt, die wir ansonsten schwerlich dieses Jahr bekommen hätten.

WENN ALLES ANDERS KOMMT – das betrifft dieses Jahr eine Unzahl von Menschen, die Anfang des Jahres noch mit keinem Gedanken an Corona und seine verheerenden weltweiten Auswirkungen gedacht haben. Eiskalt hat uns und unsere Firma der Lockdown erwischt und unsere geschäftlichen Aktivitäten zum Erliegen gebracht. Reisen ist nicht mehr möglich, zumindest nicht weltweit, nicht nach Südamerika und wann und wie es wieder geht, das steht in den Sternen. Mit jedem weiteren Monat Warten auf einen Start wird es auf jeden Fall schwieriger die Firma finanziell am Atmen zu halten. Das tut umso mehr weh, da wir volle Auftragsbücher haben und rein gar nichts davon realisieren können.

Nach sechs Wochen zuhause und vielen Telefonaten mit der Kundschaft, waren dann alle wichtigen Entscheidungen getroffen und ein Großteil der gebuchten Reisenden auf einen späteren Zeitpunkt umgebucht. Und wir konnten uns Gedanken darüber machen, was ab Mai zu tun sei. Da unsere Yámana mit jeder Menge zu verbauender Ausrüstung vollgeladen an Land stand war der Gedanke nahe, die Zeit zu nutzen und alles zu installieren. Gedacht – getan, und so verbringen wir nun bereits einige Wochen auf unserem Schiff und widmen uns dem Aus- und Einbau der Zusatzausrüstung.

Was genau haben wir gemacht:

  • Fenderträger wieder abgenommen, Edelstahl poliert, Keil zur Nivelierung eingebaut, alles sauber verschraubt, Solarträger und Solarpanels montiert und dann das Ganze wieder auf die Unterkonstuktion gesetzt
  • Träger für die Masten von Wind und Radar ans Heck montiert
  • Superwind 350 installiert
  • Halo 20+-Radar installiert
  • Sämtliche Kabel von Wind und Solar ins Schiff gelegt und mit den entsprechenden Geräten verkabelt
  • Radarkabel zum Plotter gelegt und angeschlossen
  • Neue AIS-Kombiantenne (GPS+UKW) verlegt
  • Ladekran an den Radarmast gebaut
  • 2 Ventilatoren installiert (Salon und Vorkabine)
  • Neuer Bodenteppich verlegt
  • Mit dem Topclimber angefreundet
  • Bugsitz montiert
  • Neues Großfall eingezogen
  • Neue Windex auf dem Masttop installiert

Das liest sich jetzt so einfach der Reihe nach, wir möchten aber nicht verschweigen, dass es auch Tage gegeben hat, die nicht so gut gelaufen sind. So haben wir den Mast vom Superwind nochmals komplett abgenommen, gekürzt und danach alle Kabel wieder von vorne eingezogen. Auch mit der Installation der Solarpanels gab es Schwierigkeiten, nämlich als der Solarregler FOX 320 aus bislang ungeklärten Gründen den Geist aufgegeben hat. Aber wie heißt es so schön:

Man muß ausdauernder sein als die Schwierigkeiten!