Fernweh ist stärker als Corona!

Wenn man die äußeren Umstände nicht ändern kann, kann man nur seine eigenen Entscheidungen anpassen. Und leider können wir die von außen bestimmten Bedingungen durch Corona – sei es in Deutschland oder weltweit – einfach nicht ändern. Diese Erfahrung durchleben wir nun bereits das ganze Jahr 2020, mit all seinen Höhen und Tiefen. Die verordnete Zwangspause tat manchmal gut – ausschnaufen nach all den Jahren unter Dauerstrom – fühlt sich aber mit der Zeit auch leer und machtlos an – ganz anders, wie wenn man sich die Situation selbst aussucht oder selbst entscheidet. Zwang und beruflicher Überlebenskampf findet keine Übereinstimmung mit Freiheit und Unternehmergeist.

Fernweh ist stärker als Corona – das spüren wir so intensiv wie lange nicht mehr. Doch wo ist das Schlupfloch, wo ist der Ausweg?

Südamerika ist gerade so weit weg wie der Mars und fühlt sich irgendwie unerreichbar an. Unsere Lkw’s stehen nun bereits monatelang still, unser EL NEGRITO schon fast ein Jahr, ohne einen Kilometer gefahren zu sein. Das Ganze ist eine irrwitzige Situation nach all den turbulenten Jahrzehnten mit Millionen absolvierten Kilometern.

Und so haben wir unsere Gedanken, Möglichkeiten und Träume auf die Reise geschickt. Wie kommen wir jetzt erstmal raus aus dieser Lethargie, wie können wir diesem gefühlt endlosen deutschen Winter am besten eine Zeitlang entfliehen? Wie können wir wieder ein bisschen spüren, dass wir eigentlich Wind-Nomaden sind, dass wir jetzt unter anderen Umständen in Patagonien wären und uns den Sturm um die Nase blasen lassen würden? Segeln im europäischen Winter war keine Option, abgesehen davon, dass wir zur Zeit ohne Quarantäne nicht mal zu unserem Schiff in den Niederlanden gelangen könnten…

Namibia Road-Trip 2020/2021:

Das ist unsere persönliche Lösungsfindung zur gesuchten Auszeit. In ein paar Tagen werden wir in Frankfurt in den Flieger steigen und dann nach einem 10 Stunden-Maskenflug in Windhoek – Namibias Hauptstadt – aussteigen. Der Temperaturunterschied ist wahrscheinlich gewaltig, denn auf der Südhalbkugel haben wir nun absoluten Hochsommer. Wir wollen dann dort einen 4×4 Toyota Hilux mit Dachzelt und Campingausrüstung in Empfang nehmen und uns 4 Wochen Zeit nehmen, um das nahezu menschenleere Land von Nord nach Süd zu erkunden. Von dem was wir gehört haben, verlieren sich zur Zeit die Touristen in den Weiten der Wüste oder im Etosha-Nationalpark – Namibia soll leer sein wegen Corona. Wir freuen uns ungemein, endlich wieder unterwegs sein zu können und mit Glück auch etwas von der grandiosen Tierwelt Namibias zu erleben.

Wir wünschen unseren Familien aber auch unseren Freunden trotz aller widrigen Umständen ein ruhiges und entspanntes Weihnachtsfest. Melden werden wir uns von unterwegs mit ein paar Bildern, und dann nach unserer Rückkehr mit einem neuen Blog.

Wie immer zum Schluss ein paar Gedanken:

Wo sprudeln dir frischer die Quellen des Lebens als auf Reisen, wenn im Bilderstrom der Welt du selig dahintreibst. (Carl Peter Fröhlich)